Schon seit mehreren Jahren möchte im Sommer mehr Maxikleider tragen. Ich bin nicht so der Typ, der im Sommer gerne viel Bein zeigt. Dafür bin ich mit meinen Beinen einfach zu unzufrieden und fühle mich dann meist nicht wohl. Röcke und Kleider, die bis zu den Knien gehen, trage ich am liebsten mit einer Strumpfhose. Da das ja nicht so sommertauglich ist, greife ich in der warmen Jahreszeit meistens zu leichten Chinohosen oder dergleichen. Mittlerweile haben sich auch ein paar selbstgenähte luftige Sommerhosen dazu gesellt. Aber das Tolle an einem Maxikleid für mich ist, dass ich meine Beine unter viel Stoff verstecken kann. Nur haben mir die Maxikleider in Klamottenläden entweder nicht gefallen oder sie haben mir nicht gepasst. Wie gut, dass Frau sich ihre Wunschkleider nun selber nähen kann.
...Zum Beispiel das Coco Maxikleid von Pattydoo. Nach dem Nähen war ich doch sehr überrascht, dass das Kleid auf Anhieb ganz gut saß. Hatte ich doch fest damit gerechnet, dass vor allem das Oberteil bei mir änderungsbedürftig sein würde und deshalb beschlossen, mir erstmal ein Probeteil aus einem günstigem Stoff zu nähen, und zwar aus einem 2,50 m Reststück Polyesterjersey aus einem örtlichen Stoffladen. Aber überraschenderweise gefällt mir das Kleid so gut, dass ich es wohl trotz seiner Materialbeschaffenheit tragen werde. Mal sehen, ob es den Alltagstest besteht und ich trotz des Polyesterstoffes nicht allzu schnell ins Schwitzen gerate :)
Noch vor wenigen Jahren habe ich mir nicht so viele Gedanken darüber gemacht, welche Stoffzusammensetzung das gekaufte Kleidungsstück
hat. Gerade die gekauften und besonders schicken Abendkleider haben ja oft einen hohen Polyesteranteil. Kennt ihr das auch noch aus eurer Zeit, in der ihr noch nicht genäht habt? Jetzt, seitdem ich etwa 80% meiner Kleidung selber nähe, achte ich natürlich viel stärker auf die Materialauswahl und bevorzuge Baumwolle und Viskose.
Meine Fotos zeigen eine Auswahl an Kombinationsmöglichkeiten. Auch hier darf eins meiner liebsten Basicteile, die Jeansjacke, nicht fehlen. Mit ihr fühle ich mich immer gut angezogen.
Das Fotografieren war mal wieder ein eher ulkiges Erlebnis. Seit Wochen wollten wir schon mal zu dieser Autobahnbrücke fahren, die bei uns in der Nähe ist und die Graffitiwände als Fotohintergund nutzen. Ich muss mich erstmal daran gewöhnen, an öffentlichen Plätzen Fotos zu machen. Und damit rechnen, dass natürlich zwischendurch Leute vorbeikommen und neugierig schauen, wenn sich sonntags eine eher schick gekleidete Frau unter eine Autobahnbrücke stellt und versucht, bei mäßig starkem Wind irgendwie vorteilhafte und fotogene Posen hinzubekommen. :D Und dann auch noch ungefragt fachgesimpelt wird, wie ich mich am besten hinstellen könnte :D Das ist schon etwas Anderes als im heimischen Garten fotografiert zu werden, da liegt höchstens unser friedlich dösender Hund neben mir und interessiert sich nicht die Bohne für selbstgemachte Kleidung. Wie ist das für euch, wenn ihr an öffentlichen Orten Fotos macht?
Wie schon erwähnt, war es zwischenzeitlich etwas windig, sodass ich meine Lockenmähne nicht mehr im Griff hatte :D Deshalb habe ich auf manchen Bildern einen Dutt. Als sich die Sonne nochmal kurz zeigte, bin ich schnell auf die nächstgelegene Wiese gehüpft, um euch das Kleid auch ohne Jacke zeigen zu können.
Wie schon erwähnt, war es zwischenzeitlich etwas windig, sodass ich meine Lockenmähne nicht mehr im Griff hatte :D Deshalb habe ich auf manchen Bildern einen Dutt. Als sich die Sonne nochmal kurz zeigte, bin ich schnell auf die nächstgelegene Wiese gehüpft, um euch das Kleid auch ohne Jacke zeigen zu können.
So, und jetzt noch ein bisschen was zum Schnitt... :)
Das Rockteil besteht aus zwei Rechtecken, die zusammengenäht und anschließend gerafft werden. Um Stoff zu sparen, habe ich die Rockbreite etwas verschmälert. Den Tipp hatte ich aus dem Pattydoo-Forum bei Facebook. Das würde ich auch beim nächsten Kleid so machen. Wichtig ist definitiv, den Ausschnitt mit Bügeleinlage zu verstärken, ich habe es nur beim Vorderausschnitt gemacht, der Rückenausschnitt ist nun etwas ausgeleiert. Nach der Anleitung wird ein Gummiband in die Nahtzugabe der Taillenaht genäht, um das Kleid auf Figur zu bringen. Ich habe den Gummi wirklich schon ziemlich kurz bemessen, aber beim nächsten Kleid muss ich es definitiv noch ein paar cm kürzer zuschneiden. So ist es einen Tick zu locker. Und dann hatte ich keine Lust mehr auf Auftrennen. Also habe ich einfach kurzerhand zu einem kleinen Flechtgürtel aus Kunstleder gegriffen und siehe da, mit Gürtel in der Taille gefällt es mir sowieso viel besser.
Das Oberteil hat verdrehte Träger, ich mag den Look. Nur etwas störend empfinde ich dabei, dass man meine breiten BH-Träger etwas sieht. Durchsichtige Träger oder Trägerlos kommt für mich nicht in Frage. Deshalb würde ich beim nächsten Mal die Verdrehung vielleicht weglassen? Was meint ihr?
Die kleine Clutch, die ich auf den Fotos in der Hand halte, ist auch nach einem Schnittmuster von Pattydoo genäht. Bowie ist ein Täschlein, das man sowohl als Handyhülle, als Clutch, oder aber auch zur Schmuckbewahrung nutzen kann, wie ihr hier sehen könnt. Das beigefarbene Kunstleder habe ich auch schon bei meinem Lieblingsturnbeutel verwendet. Es ist robust, dabei aber nicht zu dick und meine Pfaff Passport meckert auch bei mehreren Lagen nicht. Ich habe an das Täschlein zwei Schlaufen eingenäht, damit man es auch
optional mit einem dünnen Schulterriemen tragen kann. Den habe ich auch
aus Kunstleder selber gemacht, allerdings verpeilt, ihn auch mal zu fotografieren.
So, genug der vielen Worte. Jetzt lasse ich euch noch eine kleine Bilderflut da...
Wer nun bis zum Ende des Blogpost angekommen sein sollte, den beglückwünsche ich zu einer Menge Geduld :) Ich habe es einfach nicht geschafft, mich kurz zu halten. Aber vielleicht profitiert ja auch die Eine oder Andere von meinen Näherfahrungen, die ich mit dem Schnitt gemacht habe. Mir ist es wichtig, auf meinem Blog nicht immer nur möglichst schöne Bilder zu zeigen, sondern euch "Nähkolleginnen" auch einen Einblick in meinen Nähalltag zu geben und euch an meiner Freude und auch mal Frust über Genähtes teilhaben zu lassen.
Bis hoffentlich bald!
Liebe Grüße
Dani
Schnittmuster:
Coco von Pattydoo
Bowie von Pattydoo
Stoffe:
Grau-grüner Polyesterjersey von Stoffe Hartmann
Beigefarbenes Kunstleder von Bahl Textil
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